Eine interessante Maschine für vielseitigen Einsatz. 

Die SpeedOne. Gebraucht gekauft im Juli 2024.

Eine der ersten halbautomatischen Schleifmaschinen für Schlittschuhe. Und eine der besten.

Diese Maschine ist gezielt für einen effizienten Schleifvorgang ausgelegt. Die Bedienung und Funktion ist sehr gut durchgedacht. Die Einstellmöglichkeiten lassen kaum einen Wunsch offen. Schleift schnell und genau.

Anmerkung: Das vorliegende Modell ist vielleicht 20 Jahre alt. Technisch auf dem Stand der damaligen Entwicklung. Neuere Modelle wurden schrittweise modifiziert mit selbstzentrierenden Spannbacken und Spinnerabrichtung mit der Möglichkeit FBV (Flat-Boddom) zu verwenden.

Die Vorgänge der Maschine werden auf einem übersichtlichen Display mit Drucktastern gesteuert.

START. Schleifvorgang einschalten, dieser wird nach Ablauf selbsttätig beendet.

UMKEHR für vorzeitig beenden.

ANZAHL SCHLEIFDURCHGÄNGE. kann mit 2 Schaltknöpfen abgerufen werden. In der Grundeinstellung ist der erste auf 2, der zweite auf 5 Durchgänge eingestellt.
VORSCHUBTEMPO. kann als "schnell" (Hase) oder "langsam" (Igel) angewählt werden. Im Gebrauch hat sich gezeigt, dass 5 bis 6 Durchgänge auf "Schnell" für eine normal gebrauchte Kufe ausreichen. Braucht es mehr, wählt man einen zweiten Durchgang. "Langsam" braucht man eher nur für sehr starke Bearbeitung. Der Modus ist etwas sonderbar. Vorwärts läuft er schnell und nur rückwärts langsam. 

START/STOP mit Symbol. Schalten der Scheibe für abrichten.

Mit den den "rechts-links"-Tasten kann direkt in den Schleifdurchgänge eingegriffen werden. Nützlich bei kleinen Kufen. Die Anzahl der gewählten Durchgänge wird dadurch nicht verändert.

Besonderes: ANZAHL SCHLEIFDURCHGÄNGE programmieren: beide Schalter miteinander drücken bis die Anzeige löscht. Dann auf dem entsprechenden Taster die gewünschte Anzahl mit fortlaufendem drücken eingeben. Mit jedem Druck leuchtet die Anzeige zur Kontrolle kurz auf. Anschliessen mit SART bestätigen.

Zum einspannen muss die  Kufenklemme ganz links in der Ausgangsposition stehen. Zwei Rollen im Abstand von ca. 60 mm begrenzen den Anschlag der Kufe nach unten. Zum Einspannen wird die Kufe satt darauf abgestellt und damit horizontal ausgerichtet. Ein optischer Schalter in der Mitte zwischen den Rollen kontrolliert, ob die Kufe richtig eingelegt, und nicht zu stark abgeschliffen ist. Sonst kann gar nicht gestartet werden. Dann den Klemmhebel gut zudrücken, aber nicht überdehnen. 

Die Stufenstange für den Höheneinstellung der Schleifscheibe. Die Stufen rasten mit leichtem Widerstand beim verschieben ein. Der oberste geriffelte Teil der Stange ist für die Feineinstellung innerhalb der Stufe. (links-rechts drehen).
Beim Abrichten wird damit die Scheibe genau an den Diamanten geführt.

Für den Schleifbetrieb kann damit besonders die Einstellung für Kunstlaufkufen (Zackenschutz!) einfach und sicher gefunden werden. 

Der Abrichtvorgang: Zuerst die Scheibe mit der Schieberstange für die Höheneinstellung auf unterste Stufe stellen. Dann das Abrichtwerkzeug nach oben kippen und nach links bis zum Anschlag über die Scheibe schieben. Die Scheibe nahe an die Diamantspitze bringen. Jetzt die Scheibe starten. Dann mit drehen des Einstellgewindes die Scheibe an den Diamanten heranführen bis spürbar ein gleichmässiger Abtrag entsteht. Den Gewindeträger mit der Diamantspitze Vorsichtig hin und her über die Scheibe fahren bis die Oberfläche gleichmässig gerundet ist. Wenn nötig in sehr kleinen Schritten wiederholen.

Wenn gut Abgerichtet, das Abrichtwerkzeug nach rechts schieben und nach unten klappen. Die Scheibe ist nun bereit zum schleifen!

Wichtig! Die Scheibe wird  allein mit dem Schleifdruck gegen den Diamanten gehalten. Deswegen muss sehr fein gearbeitet werden, damit die Scheibe dem Werkzeug nicht ausweicht.

Abrichten der Schleifscheibe. Das kombinierte Abricht- und Einstellwerkzeug. Ein sehr gut durchdachtes Integrales Werkzeug. Zwei Arbeitsgänge ergänzen sich gegenseitig. Zuerst wird der Kufendurchmesser auf der Skala am Drehrad eingestellt. Diese Einstellung  verschiebt das Abrichtwerkzeug über der Scheibe. Die Mitte des Radius steht damit im Verhältnis zur gewählten Einstellung immer richtig. Vor dem Abrichten wird der gewünschte Radius mit herein oder herausdrehen der Diamantspitze eingestellt. Dafür die dazugehörige Messklinge mit mm und Inches-Angaben verwenden. 

Für den richtigen Druck der Scheibe auf die Kufe ist ist am unteren Rand rechts am Gehäuse ein Einstellrad. Durch drehen (nach hinten stärker, nach vorne weniger) kann damit der Druck der Schleifeinheit eingestellt werden. Die richtige Einstellung muss mit ausprobieren gefunden werden. Die Scheibe sollte beim ersten Kontakt mit der Kufe nicht zu stark aufschlagen und nicht zurückweichen.

 

Die Arbeit mit dieser Maschine hat mich überzeugt. Die Bedienung ist sehr durchdacht und logisch. Gutes Tempo, gutes Ergebnis. Die maximale Schleifhöhe kann beliebig eingestellt werden. Für Kunstlaufkufen ist daher kein besonderer Zackenschutz notwendig.

Mit dem kombinierten Einstell- und Abrichtwerkzeug und den vielen Einstellmöglichkeiten ist das eine sehr vielseitige und leistungsstarke Maschine. Für Scheibenwechsel und Einstellungen ist alles von Vorne gut zugänglich. Diese Maschine ist in Nordamerika seit mehr als 30 Jahren auf dem Markt. Schon beim ersten ausprobieren ist mir die grosse Vielseitigkeit aufgefallen. Die genauen Einstellungen und einfache Bedienung spielen optimal zusammen. Dem erfahrenen Benützer bietet diese Maschine Möglichkeiten wie kaum eine Andere. Schade war mir diese hervorragende Maschine nicht schon während meiner Arbeit als Materialverantwortlicher mit meiner Mannschaft bekannt.

Aus der Reparatur wird ein neues Projekt.

Ein Fehler bei der Steuerung hat länger je mehr zu Störungen geführt. Ich habe nun mit Steuerteilen für die "Pro", die Maschine umgebaut. Das war eine interessante Arbeit. Auf der Seite "Umbau SpeedOne mit neuer Steuerung" berichte ich darüber.

Nach dem Umbau gibt es diese hier beschriebene Maschine als "SpeedOne Lite". Mit einfacherer Bedienung und flachem Keypad mit Buttons. Das Projekt war für mich sehr interessant und aufschlussreich. Es sind aber sicher noch einige Maschinen dieses Typs vorhanden. Die neuesten Maschinen von CagOne sind immer noch auf diesem Grundmuster aufgebaut. Wie das Projekt zeigt, können auch alte Modelle Baukastenmässig erneuert und repariert werden.