Der richtige Schliff

Diesen Beitrag habe ich bei "Hockeysport Augsburg" gefunden. Sehr gut erklärt.

Je schärfer desto besser.“ – so oder so ähnlich klingt es, wenn man einen Laien hört der über Schlittschuhschleifen spricht.

Das mag er auch schon seit Jahrzehnten so handhaben, aber das heißt noch lange nicht, dass es auch der richtige Schliff für dich ist.

Beim Schlittschuhschleifen werden leider oft gravierende Fehler gemacht, die man hätte vermeiden können. Von Unfällen mal noch abgesehen.
Wichtig ist hier, den Schliff von einem Profi machen zu lassen. Erfahrung, Gefühl und das technische Know How ist das A und O eines guten „Schleifers“. 
Wenn man den richtigen Profi gefunden hat, kann dieser auch über die unzähligen Varianten, Schärfen, Tipps und Tricks aufklären. 

Erstschliff

Jede Kufe muss vor dem ersten Einsatz geschliffen werden. Es gibt keinen Schuh der von Werk aus geschliffen ausgeliefert wird. Die Angaben die oft bei Billig-Discountern gemacht werden sind häufig verwirrend. In der Beschreibung liest man die Begriffe „Werksschliff“ oder „Vorschliff“. Diese haben jedoch mit einem vernünftigen Erstschliff kaum etwas gemeinsam und sind für den Einsatz auf dem Eis absolut nicht empfehlenswert. 
Der Erstschliff unterscheidet sich im Allgemeinen Vorgang nicht vom Nachschliff. Der einzige Unterschied ist der Aufwand. Der Erstschliff nimmt mehr Zeit in Anspruch, da der „Hohlschliff“ in den Stahl eingeschliffen werden muss. 

Verschiedene Schliffe

Im Großen und Ganzen geht es hierbei um den Radius der in die Kufen geschliffen werden soll. 
Je tiefer desto schärfer – je flacher desto gleitfähiger. Die goldene Mitte macht hier den richtigen bzw. perfekten Schliff aus. Die „goldene Mitte“ zu finden ist allerdings nicht so einfach. 
Dennoch hat sich eine Variante zur beliebtesten gemausert. Der ½“ („half inch“) bzw 12,7mm Radius zählt zu den am häufigsten gewählten Schliffen im Schlittschuhbereich. 
Unterschiede gibt es allerdings im Bereich von Eiskunstläufern und Eishockeyspielern. Eine Kunstlaufkufe ist breiter als die Eishockeykufe. Und selbst wenn man diese Unterscheidung gemacht hat, werden Torhüter, Feldspieler und die verschiedenen Disziplingen im Eiskunstlauf häufig nochmal differenziert geschliffen.   

Wann muss geschliffen werden?

Die Kufe sollte in regelmäßigen Abständen zum Profi gebracht werden um sie nachzuschleifen. Eine Faustformel besagt, dass dies nach ca. 10 – 15 Eisstunden geschehen soll. Für den ein oder anderen mag das jetzt sehr aufwendig klingen, es hat jedoch seine Begründung. Vielen wird es schon so ergangen sein, dass man sich an einen neuen Schliff erst gewöhnen muss. Eine frisch geschliffene Kufe fährt sich anders als eine stumpfe. Man sollte also die Kufe gar nicht erst komplett stumpf werden lassen. Somit bleibt der Schliff konstant auf einem gleichwertigen Level.  
Ausnahmen bestätigen die Regel – wenn die Kufe vor Ablauf der genannten Eisstunden Macken und Kanten aufweist ist der Weg zum Schleifer natürlich sinnvoll. 
Daher ist es wichtig, die Kufen regelmäßig zu kontrollieren.
Viele Profisportler lassen ihre Kufen in sehr kurzen Abständen nachschleifen. Manche sogar nach jeder Eiszeit. Der Vorteil liegt auf der Hand. So kann ein perfekter Schliff für jede Eiszeit garantiert werden. Der Nachteil hingegen ist der hohe Verschleiß. Je öfter die Kufe beim Schleifen ist, desto schneller ist der Stahl abgeschliffen. 

Handgeführt oder Automatisch. Was ist besser?

Eine Glaubensfrage. Mit beiden Systemen werden hervorragende Ergebnisse erzielt. Aber auch mit beiden Systemen miserable Resultate hervorgebracht. Handgeführt geniesst den Anspruch des handwerklichen Könnens dem man vorneweg vertraut. Der Ablauf eines gesteuerten Vorganges erscheint manchem etwas unvollkommen, nicht Handwerk.

Handgeführt. Viele Maschinen sind heute technisch auf sehr hohem Stand, sind mit allen Möglichkeiten von Normalradius (ROH) und Flat-Bottom (FBV) ausgestattet. Das ist Grundvoraussetzung.

Der Schleifvorgang wird mit führen der Kufe über die Schleifscheibe  manuell und möglichst gleichmäßig in Vorschub und Druck ausgeführt. Die Kufe wird dabei in einer genauen Halterung gehalten. Diese wird auf einer planen Platte, Führungsbahn oder Gelenkarm geführt. In gleichmässigen Schritten schleifen, bis auf der ganzen Linie die Kante hergestellt ist. Beschädigte Stellen sollten nicht Schwerpunktmässig bearbeitet werden. Dabei würde die Linie zu stark verändert. 

Automatisch: Technisch auf dem gleichen Stand, mit allen Möglichkeiten von Normalradius (ROH) und Flat-Bottom (FBV) ausgestattet. Zusätzlich mit genauer Führung und selbsttätigem Vorschub ausgerüstet. Er arbeitet nach eingestellten Vorgaben. Vorschub und Druck bleiben immer gleich. Die Linie wird nie punktuell verändert. Wichtig sind genaue Einstellungen generell und speziell der Anfangshöhe. 
Beide Systeme haben beste Voraussetzungen für einen guten Schliff. Ein guter Auotmat bietet beste Voraussetzungen für immer gleich wiederholbare Ergebnisse.